Interview: Jung-Autorin berichtet von ihrer Suche nach einem passenden Verlag

Josefine Lenz aus Hannover hat im 2A-Verlag ihr erstes Werk „Kaffee bei Anneliese“ veröffentlicht. Im Interview erzählt sie, wie sie zum Schreiben gekommen ist und wie ihr erstes Werk entstand. Außerdem gibt sie anderen Jung-Autoren Tipps für die Verlagssuche.

Frau Lenz, wie und wann sind Sie zum Schreiben gekommen?
Nun ja, ich bin mit Büchern aufgewachsen und kenne es gar nicht anders. Meine Mama und meine Oma haben mir als ich noch ganz klein war immer schon Kinderbücher und Märchen vorgelesen, was wohl jedes Kind fasziniert. Später las ich dann vor allem Enyd Blyton („Hanni und Nanni“) und die Reihe der „Wilden Hühner“ von Cornelia Funke, die meine Fantasie zu eigenen Geschichten anregten. Die allerersten Geschichten schrieb ich schon mit acht Jahren, die dann aber, im Gegensatz zu später, nur knapp zwei A5-Seiten lang waren.

Wie ist Ihr aktuelles Werk entstanden?
Durch Langeweile, viel Zeit und inspirierende TV-Sendungen und Serien aus dem Norden unseres Landes. Die Grundidee war, ein paar Sketche oder eine Komödie für unsere kleine Theatergruppe zu schreiben, was sich dann allerdings als komplizierter herausstellte, als zu Beginn angenommen. So wurde aus einem Sketch ein Buch voller Kurzgeschichten über eine mehr als dreiste Großmutter.

Warum wollten Sie gern Ihr Werk veröffentlichen?
Seit der Fertigstellung meines ersten „richtigen“ Romans, hatte ich den Traum, einmal im Leben ein Buch veröffentlichen zu können und vielleicht sogar später einmal vom Schreiben leben zu können (wie „Carrie Bradshaw“). Damals, mit 15 Jahren, ging es allerdings noch lange nicht um „Kaffee bei Anneliese“, sondern um einen Jugendroman, der, heute betrachtet, dringend eine Grundüberarbeitung benötigt, um ihn druckreif zu machen. Den Verlagen, denen ich mein Manuskript geschickt hatte, hat er damals dennoch gefallen.

Was würden Sie anderen Erst-Autoren empfehlen?
Sie sollten viel Geduld haben, viele verschiedene Verlage anschreiben und die Angebote vergleichen. Und nicht den nehmen, der den bekanntesten Namen trägt oder die tollsten Versprechen macht. Nicht jeder Verlag passt zu jedem Autor. Auch mein Weg war holprig, lang und hat jede Menge Geduld gefordert. Die meisten Verlage benötigen eine hohe finanzielle Selbstbeteiligung, die aber für einen „normalen“ Haushalt oder gar eine Jugendliche nur selten finanzierbar ist. Das wird ja auch seit Jahren von vielen etablierten Schriftstellern kritisiert.

Wird es ein weiteres Werk von Ihnen geben?
Das steht wohl noch in den Sternen bzw. im Kaffeesatz. Aber wenn es nach mir geht, wird es definitiv ein weiteres Buch geben. Allerdings nicht zwingend eine Fortsetzung meines aktuellen Buchs „Kaffee bei Anneliese“, sondern eher einen Roman für junge Erwachsene, an dem ich bereits aktuell arbeite.

Wir sind gespannt!

 

Josefine Lenz: Kaffee bei Anneliese
2A Verlag, ISBN 978-3-929620-47-4
8,60 Euro

Hannemarie Stöhr, 21 Jahre jung, hat das Glück, noch eine Großmutter zu haben. Als einzige Verwandte in nächster Nähe ist sie daher allerdings nahezu verpflichtet, ihre Oma regelmäßig zu besuchen. Einmal pro Woche heißt es deshalb: Kaffee bei Anneliese. Doch eines ist sicher: Langweilig wird es dort nie! Denn Hannemarie hat eine der chaotischsten Großmütter dieser Welt. Jede Woche aufs Neue hat sie wieder irgendetwas angestellt…

Leseprobe

Von der Theaterarbeit zum Gedichtband „eiswalzer“ – 2A-Autorin berichtet von der Suche nach der eigenen Sprache

Die 2A-Autorin Eveline Sebaa erzählt im Interview, auf welche Weise sie zum Schreiben gefunden hat und wie letztendlich ihr erster Gedichtband entstanden ist.

„eiswalzer“ präsentiert eine Auswahl ihrer Texte aus den Jahren 2007 bis 2011. Ihre poetischen Worte kommen mitten aus dem Leben: Sie spricht über Liebe, den Antrieb und das Ausgebremstwerden. Stets auf der Suche nach neuen Wegen und interessanten Begegnungen sortiert sie in der Stille ihres Arbeitszimmers ihre Eindrücke.

Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?

Gute Frage! Zuerst war und ist da das Lesen. Dann habe ich früh angefangen, Tagebuch zu führen, habe Sätze notiert oder nur Worte, die ich wunderschön fand. Die Musik ist auch ein großer Impulsgeber. Manchmal denke ich, dass ich nur deshalb schreibe, weil ich mich nicht durch ein Instrument künstlerisch ausdrücken kann, also die Worte als Instrument betrachte.

Seit wann schreiben Sie schon?

Die ersten Geschichten entstanden in der Teenagerzeit. Damals schrieb ich keine Gedichte – diese Ausdrucksform kam viel später. Während des Studiums der Theaterwissenschaft entdeckte ich meine Liebe zur Dramatik. Als ich begann, meine eigenen Inszenierungen zu gestalten, fing die Suche nach meiner eigenen Sprache erst richtig an. Ich würde sagen, dass ich durch die Theaterarbeit den Weg zum poetischen Schreiben fand, und suche immer weiter.

Wie ist Ihr aktuelles Werk entstanden?

Der auslösende Moment war wohl, als ich am Schreibtisch saß, die Texte durchging und feststellte, dass da mehr als genug Material ist, an dem ich nichts mehr ändern möchte. Daher fing ich an zu sortieren und einen Gedichtband zusammenzustellen.

Warum wollten Sie Ihr Werk veröffentlichen?

Eine Phase meines Schaffens war vorbei und ich wollte die einzelnen Texte in Buchform festhalten. Ich hatte das Bedürfnis, die Worte loszulassen, und zwar nicht auf der Bühne von Schauspielern gesprochen, sondern ganz frei – ohne Interpretation. Ich wünschte und wünsche mir Leser, so wie auch ich eine Lesende bin.

Was würden Sie anderen Erst-Autoren empfehlen?

Ich bin kein großer Fan von Ratschlägen, nur so viel: Wenn es nicht möglich ist, mit dem Schreiben aufzuhören, obwohl es eine einsame Angelegenheit ist, oder vielleicht gerade deshalb: einfach weitermachen. Auch wenn es nicht einfach ist, einen Verlag zu finden, vor allem wenn es sich um zeitgenössische Poesie handelt.

Eveline Sebaa: eiswalzer
2A-Verlag, ISBN 978-3-929620-46-7
91 Seiten / 8,60 Euro

Leseprobe

Eveline Sebaa ist 1975 im Schwarzwald geboren und lebt heute in Frankreich und Köln. Als Autorin und Regisseurin des von ihr 2008 gegründeten Ensembles „TannenZapfenStreichQuartett in mollnatur“, poetisches Theater, arbeitet sie derzeit an ihrem fünften Theaterstück mit dem Titel „Herma – die Frau ohne Flügel“, welches im Frühjahr 2015 Premiere haben wird. Mehr Infos unter: http://www.tannenzapfenstreichquartett.blogspot.com

Weitere Bücher und Leseproben finden Sie unter:
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