Lexikon: Begriffe aus der Verlagswelt

Lexikon

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Anthologie

Eine ausgewählte Sammlung von Gedichten und Erzählungen. Diese stehen meist in einem thematischen Zusammenhang.

Außentitel

Auf der Vorderseite des Einbands gedruckter Titel eines Buches.

Autorenkorrektur

Die letzte Gelegenheit für den Autor vor dem Druck, kleine Korrekturen am bereits gesetzten Text vorzunehmen. Der Autor nimmt die Korrektur auf den Druckfahnen vor, die ihm der Verlag zuschickt.

Beleg

Ein Exemplar eines erschienenen Berichts in einer Zeitung oder Zeitschrift für das eigene Archiv.

Belletristik

Auch „schöne Literatur“ genannt: Umfasst alle Werke inklusive der leichteren Unterhaltungsliteratur, die nicht zu den wissenschaftlichen oder Fachbüchern zählen.

Beschnitt

Arbeitsschritt, bei dem das Buch durch Abschneiden der Papierkanten auf das vorgegebene Format gebracht wird.

Binden

Arbeitsschritt, bei dem die fertig bedruckten Seiten eines Manuskripts zu einem Buch zusammengefasst werden.

Buchblock

Das „Innenleben“ eines Buches, also die in der richtigen Reihenfolge angeordneten, gebundenen und beschnittenen Seiten (ohne Einband).

Buchpreisbindung

1888 hat der Börsenverein der Deutschen Buchhändler durch eine neue Satzung die Buchpreisbindung eingeführt. Bücher dürfen seitdem nur zu den vom Verlag festgesetzten Preisen verkauft werden.

CIP

Abkürzung für „Catalogue in Publishing“. Kennzeichnung für die Katalogaufnahme eines Titels nach internationalem Standard. Diese Kennzeichnung wird auf der Innenseite des Haupttitels gedruckt.

Clustering

Vom englischen Begriff „cluster“ abgeleitet, der so viel heißt wie Gruppe, Haufen, Anhäufung. Clustering ist ein Verfahren, bei dem ein Wort oder Satzanfang auf ein Stück Papier geschrieben wird. Anschließend schreibt man assoziativ Worte hinzu und verbindet sie mit Pfeilen mit dem zentralen Wort. Im Anschluss an das Clustering kann der Autor anhand der Auswertung seine Geschichte beginnen.

Copyright (Urheberrecht)

Der Inhaber der Urheberrechte eines Buches wird meist auf der Rückseite des Haupttitels angegeben (©-Zeichen).

DENIC

Das Deutsche Network Information Center verwaltet die Vergabe von Internet-Adressen mit der Endung „.de“.

Digitaldruck

Das Digitaldruckverfahren ähnelt der Funktionsweise eines Kopierers: Dabei wird fester Toner auf das Papier aufgebracht und anschließend eingebrannt.

Druckfahnen

Ursprünglich ein Korrekturabzug des bereits gesetzten, aber noch nicht umbrochenen Textes. Die Bezeichnung „Fahne“ rührt daher, dass diese Ausdrucke meist als lange Papierstreifen vorlagen. Heutzutage erfüllen Laserausdrucke denselben Zweck.

Druckfreigabe (Imprimatur)

Bevor ein Buch gedruckt wird, muss der Autor mit seiner Unterschrift die Druckfreigabe erteilen: Er erklärt damit das Werk in der vorliegenden Form für druckreif und gibt sein Einverständnis für den Beginn der Produktion.

eBook

Der Begriff bezeichnet in erster Linie ein elektronisches Buch, das heruntergeladen und mit einem speziellen Gerät gelesen werden kann. Aber auch die Lesegeräte werden umgangssprachlich häufig als eBook bezeichnet.

Frankfurter Buchmesse

Erstmals im Jahre 1949 ausgerichtet, ist sie inzwischen zur wichtigsten Großveranstaltung rund ums Buch geworden. Sie findet jährlich im Herbst statt. Neben dieser Messe gibt es auch noch die Leipziger Buchmesse im Frühjahr. Kerngeschäft der Messe ist der Handel mit Lizenzen und Rechten sowie die Verlags-Neuerscheinungen und Vorstellung des Sortiments.

Hardcover

Bücher, die mit einem festen Einband ausgestattet sind.

Haupttitel

Vollständiger Innentitel eines Buchs (im Unterschied zu Außen- und Schmutztitel). Folgt in der Regel direkt auf den Schmutztitel.

HTML

HTML (Hypertext Markup Language) ist eine textbasierte Auszeichnungssprache des World Wide Web und wird von Webbrowsern dargestellt. Mit dem Lauf der Zeit wird HTML nach und nach weiter entwickelt und – meist durch den Antrieb der Browserhersteller – durch neue Techniken erweitert.

ISBN

Internationale Standard-Buch-Nummer. 13-stellige Ziffer zur weltweiten Identifizierung eines Buches.

Keywords

Stichworte, unter denen eine Seite sinnvollerweise in einer Suchmaschine gefunden werden sollen, lassen sich in den ⇒ Meta-Tags festlegen.

Klappentext

Text auf der Rückseite eines Buches, der einen Leseanreiz schaffen soll.

Klebebindung

Bindeverfahren, bei dem lose Einzelblätter mit Spezialklebstoff zum Buchblock verbunden werden.

Kürschners

Der Kürschners ist ein Verzeichnis, in dem Autoren und Verlage gelistet sind. Er existiert bereits seit 1925. Der K. G. Saur Verlag hat 1997 den Kürschners Literatur-Kalender und 1999 den Kürschners Gelehrten-Kalender übernommen. Die erste Ausgabe des Sachbuch-Kalenders ist in Planung und soll die Lücke zwischen der belletristischen und wissenschaftlichen Ausgabe schließen. Die Einträge sind für die Autoren kostenlos.

Lektor

Ein Lektor hat die Aufgabe, eingehende Manuskripte zu prüfen und zu beurteilen. Soll ein Buch verlegt werden, ist der Lektor dafür verantwortlich, den Text in Abstimmung mit dem Autor so zu überarbeiten, dass das Manuskript die Druckreife erlangt.

Lektorieren

Fachkundiges Prüfen und überarbeiten eines Manuskriptes.

Link

Abkürzung für „Hyperlink“. Durch Links werden Internetseiten miteinander verknüpft.

Literaturagent

Vermittelt Manuskripte von Autoren an Verlage.

Meta-Tags

Bei der Programmierung von Internet-Seiten lassen sich sogenannte Meta-Tags hinzufügen, die Informationen über die Seite angeben. Diese Informationen werden von vielen ⇒ Suchmaschinen automatisch erfasst und ausgewertet.

Novitäten

Die Neuerscheinungen eines Verlags. Meist werden die Titel in zwei Gruppen eingeteilt: Frühjahrs- und Herbstnovitäten. Im Frühjahr und im Herbst wird dann meist ein aktuelles Verlagsprogramm veröffentlicht.

Offsetdruck

Druckverfahren, mit dem vor allem Tageszeitungen, Plakate, und Bücher gedruckt werden. Auf der Druckplatte liegen druckende und nichtdruckende Teile auf gleicher Ebene, sind aber unterschiedlich präpariert: Nur die druckenden Teile nehmen die fetthaltige Druckfarbe an. Die Farbe wird anschließend von der Druckplatte auf einen Gummizylinder übertragen, der das Druckbild dann wiederum auf das Papier bringt.

Paperback

Kartonierte, meist in Klebebindung gefertigte Bücher.

PR

Abkürzung für „Public Relations“ (öffentlichkeitsarbeit). PR dient dazu, ein Buch bei potentiellen Lesern bekannt zu machen, indem beispielsweise Zeitungen und Zeitschriften, Hörfunk oder Fernsehen über das Werk berichten.

Presseinformation

Ein kurzer Text, der per Brief, Fax oder E-Mail an Redaktionen verbreitet wird, um diese über ein Thema zu informieren. Zudem wird Journalisten meist angeboten, ein ⇒ Rezensionsexemplar zu bestellen. Eine Presseinformation muss eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, um das Interesse des Redakteurs zu wecken und nicht gleich im Papierkorb zu landen. Beim 2a-Verlag sind daher erfahrene Redakteure für die Erstellung zuständig.

Presse-/Öffentlichkeitsarbeit

Kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Vielzahl von Zeitungs-, Zeitschriften-, Hörfunk- und Fernsehredaktionen, hauptsächlich aus dem Kultur-Ressort.

Print on Demand / On-demand-publishing

Wörtlich „Druck auf Nachfrage“: Ein Druckverfahren, bei dem Bücher in kleinsten Auflagen erst dann hergestellt werden, wenn Bestellungen vorliegen. Der Vorteil gegenüber einer großen Auflage ist, dass Lagerhaltungskosten auf diese Weise größtenteils entfallen. Dafür ist das Print-on-Demand-Verfahren im Vergleich zu großen Auflagen noch immer recht teuer und lohnt sich daher meist nur für Manuskripte mit gering eingeschätzter Auflage.

(Nicht) Proportionale Schrift

Bei einer nicht proportionalen Schriftart (z.B. Courier) nehmen alle Buchstaben trotz der unterschiedlichen Breite immer denselben Platz ein. Bei proportionalen Schriften (z.B. Times, Arial) dagegen nehmen schmale Buchstaben weniger Platz ein als breite, was das Schriftbild gleichmäßiger erscheinen lässt.

Punkt

Schriftgrößen werden in der typographischen Einheit Punkt gemessen (1 pt = 0,3528 mm, 72 pt = 1 inch = 2,54 cm). Für Bücher verwendet man meist Schriftgrößen zwischen 9 und 12 Punkt, bei Kinderbüchern werden durchaus auch Schriftgrößen bis 24 Punkt benutzt.

Redigieren

Ein Manuskript bearbeiten, satzfertig bzw. im Rundfunk sendefähig machen. Der Begriff stammt von dem französischen Wort „rédiger“, das „ausarbeiten, verfassen, abfassen“ bedeutet.

Rezension

Besprechung eines Buches, beispielsweise in einer Zeitschrift oder Zeitung, aber auch im Hörfunk und Fernsehen. Oftmals erscheinen Rezensionen mit Abbildung des Covers. Eine Verpflichtung zum Abdruck gibt es jedoch nicht.

Rezensionsexemplar

Journalisten, die ein Buch vorstellen möchten, sollten sich einen Eindruck über den Inhalt verschaffen können. Dazu bieten Verlage üblicherweise Rezensionsexemplare an: Diese werden der Redaktion kostenlos für die Buchbesprechung zur Verfügung gestellt.

Schmutztitel

Die erste bedruckte Seite eines Buches. Sie enthält meist den Namen des Autoren und den Titel des Buches und/oder das Signet des Verlags. Auch Vor- oder Vorsatztitel genannt.

Schriftschnitt

Jede Schriftart gibt es in unterschiedlichen Schriftschnitten, die sich durch verschiedene Neigungswinkel (kursiv/ italic/oblique) oder Linienstärke (mager/light, normal, fett/bold) auszeichnen.

Suchmaschinen

Suchmaschinen helfen bei der Suche nach Seiten im Internet. Einige durchsuchen selbsttätig die Inhalte von Internetseiten, andere sind redaktionell betreute Verzeichnisse.

Tantiemen

Zahlungen an Autoren als Beteiligung am Erlös aus einer sogenannten Zweitverwertung literarischer Werke (zum Beispiel Fotokopieren und Verleihen).

Titelei

Sammelbegriff für die Seiten eines Buchs, die vor dem eigentlichen Textbeginn stehen.

Urheberrecht

Der Verfasser hält die Rechte an seinem Werk, sofern er dieses selbst erschaffen und nicht bei anderen abgeschrieben hat. Durch einen Verlagsvertrag überträgt er die Rechte für die Veröffentlichung an einen Verlag.

Verlagsvertrag

Verbindliche schriftliche Basis für die Zusammenarbeit von Verlag und Autor.

Versalien

Großbuchstaben. Werden in einer Schrift nur Großbuchstaben derselben Größe verwendet, spricht man von einer Versal-Schriftart. Benutzt man kleinere Versalien als Kleinbuchstaben, handelt es sich um sogenannte Kapitälchen.

VG-Wort

Abkürzung für „Verwertungsgesellschaft Wort“. Sie kassiert bei Zweitverwertungen ⇒ Tantiemen für die Autoren.

VlB

Verzeichnis lieferbarer Bücher. Es dient Buchhändlern als zentrales Element für das Einkaufs- und Bestellwesen. Das VlB ist u.a. auf CD-ROM zu erhalten und wird sechsmal im Jahr aktualisiert. Es liegt auch den Bestellsystemen im Internet zugrunde.

Zellophanieren

Verfahren, bei dem eine glasklare, glänzende Folie auf ein Druckerzeugnis (beispielsweise einen Buchumschlag) aufgebracht wird.